In der neu renovierten Trainingshalle in der Augustinerschule in Friedberg Hessen fand am 20.04.2008 ein Kobudo Lehrgang unter der Leitung von Sven Seibert (Bundesjugendtrainer des Kobudo Kwai Deutschland) statt. Ausrichter war das Juniorteam des Karateverein Friedberg e. V. Insbesondere hat David Dekreon (1. Dan Shotokan Karate und 1. Kyu Kobudo) für die Organisation verantwortlich gezeichnet, die hervorragend funktioniert hat. Vielen Dank dafür.
Als der Lehrgang pünktlich um 10:00 Uhr begann, waren über 20 Kampfkunst begeisterte Teilnehmer beiderlei Geschlechts anwesend. Die Teilnehmer kamen nicht nur aus dem Rhein-Main-Gebiet, es waren auch 7 Mitglieder eines Thüringer Kampfsportvereins (Kickboxverein Leinefelde) anwesend. Sven Seibert fand einen guten Weg, sowohl das Leistungsspektrum vom absoluten Anfänger bis zum versierten Kobudokämpfer, als auch die Altersspanne der Teilenehmer, von unter 20 bis über 50 Jahre unter einen Hut zu bringen.
Der Lehrgang war in zwei Waffentrainings aufgeteilt.
Vormittags von 10:00 bis 12: 00 Uhr wurde mit dem Hanbo trainiert. Der Hanbo ist ein gerader Stock von ca. 90 – 100 cm Länge. Mit diesem Stock können außer Schlägen und Stichen auch sehr wirkungsvolle Hebel angebracht werden, um den Gegner außer Gefecht zu setzen. Vor allem die Handhabung des Hanbo in den verschiedenen Techniken wurde ausgiebig geübt. Anschließend wurde sowohl Kumite, wobei diverse SV-Techniken einflossen, als auch Kata trainiert.
Die Mittagspause wurde von fast allen Teilnehmern in einer nahegelegenen Pizzeria verbracht. David hatte dort ein entsprechendes Kontingent an Plätzen reserviert.
Nach der Mittagspause um 14:00 Uhr wurde der Lehrgang mit relativ vollem Bauch mit den Tonfa fortgesetzt. Der Tonfa ist ein ca. 50 cm langer Stock der im hinteren Drittel ein Griffstück im Winkel von 90 ° hat. Diese Waffe wird im Kobudo paarweise benutzt. Bei der Polizei wird sie, einzeln, unter dem Namen Mehrzweck-Einsatz-Schlagstock verwendet. Ursprünglich handelt es sich um den Griff eines Mahlsteines.
Mit dieser Waffe sind kreisförmige Schläge mit dem Griff als Mittelpunkt, sowie Stöße und Blocks möglich. Durch die Anordnung des Griffstückes wird der Unterarm bei Blocks geschützt und somit der Block verstärkt. Auch hier wurden die Einzeltechniken und Kata intensiv geübt. Im Kumite wurde Bo (180 – 200 cm Langer Stock) gegen Tonfa trainiert. Selbst SV-Techniken (ähnlich den Hanbo-Hebeln) wurden gezeigt und geübt.
Von 16:00 bis 17:00 Uhr schloss sich das freie betreute Training an. Hier hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit, einzeln oder zusammen mit anderen Teilnehmern die zuvor gelernten Techniken zu vertiefen, oder sich auf die anstehende Prüfung vorzubereiten. In dieser Phase standen die erfahrenen Kobudokämpfer den Übenden mit Rat und Tat zur Seite.
Ab 17:00 wurde es dann für drei Teilnehmer des Lehrganges ernst: Die Prüfungen standen an.
Marcel, Verena und Wolfgang vom Karateverein Friedberg e. V. wollten es wissen.
Alle drei bestanden die angestrebten Prüfungen: Marcel und Verena zum 5. Kyu Hanbo und 4. Kyu Kobudo, Wolfgang zum 5. Kyu Kobudo.
Insgesamt war dieser Lehrgang für alle Teilnehmer eine große Bereicherung.
(Wolfgang Eis, Karateverein Friedberg)
